EUDR-Überwachung: So verfolgen Sie die Abholzung und stellen die Einhaltung sicher

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Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) führt zu einem grundlegenden Wandel in globalen Lieferketten. Sie verpflichtet Unternehmen, sicherzustellen, dass Produkte, die auf den EU-Markt gebracht werden, nicht durch Abholzung oder Waldschädigung entstanden sind. Ein wichtiger Bestandteil dieser Verordnung ist die wirksame Überwachung, also die Möglichkeit, Herkunft und Zustand der für die Rohstoffproduktion genutzten Waldflächen nachzuverfolgen.

Dieser Artikel erklärt, wie die EUDR-Überwachung funktioniert, welche Daten und Technologien beteiligt sind und wie Unternehmen praktische Prozesse implementieren können, um die Konformität zu gewährleisten. Ob Lieferant, Verarbeiter, Importeur oder Nachhaltigkeitsbeauftragter – dieser Leitfaden bietet Klarheit und praktische Einblicke für den sicheren Umgang mit den EUDR-Anforderungen.

Was ist EUDR und warum ist Überwachung wichtig?

Eine wirksame Überwachung ist für die Einhaltung der EUDR von zentraler Bedeutung. Sie ist kein optionaler Schritt, sondern eine zentrale Verpflichtung der Verordnung. Um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Lieferketten vollständig nachvollziehbar sind und durch Geodaten belegt werden, die belegen, dass keine Abholzung oder Waldschädigung stattfindet.

EUDR auf einen Blick

Die Entwaldungsverordnung der Europäischen Union (EUDR) gilt für bestimmte Rohstoffe, die als stark risikobehaftet für die globale Entwaldung gelten. Die Verordnung schreibt vor, dass diese Güter nicht von Flächen stammen dürfen, die nach dem 31. Dezember 2020 von Entwaldung oder Waldschädigung betroffen sind.

Die EUDR deckt die folgenden Rohstoffe und deren Derivate ab:

  • Holz.
  • Vieh.
  • Palmöl.
  • Soja.
  • Kakao.
  • Kaffee.
  • Gummi.

Je nach ihrer Rolle müssen Unternehmen unterschiedliche Pflichten erfüllen:

  • Betreiber sind Unternehmen, die regulierte Produkte erstmals auf dem EU-Markt in Verkehr bringen oder exportieren.
  • Händler sich mit regulierten Produkten befassen, die bereits innerhalb der EU im Umlauf sind.

Die Fristen für die Einhaltung sind wie folgt:

  • 30. Dezember 2025: Allgemeine Compliance-Frist für die meisten Unternehmen.
  • 30. Juni 2026: Fristverlängerung für Klein- und Kleinstunternehmen.
  • 31. Dezember 2020: Stichtag für die Abholzung aller Rohstoffe.

bitte beachten Sie: Holz und Holzprodukte, die vor dem 29. Juni 2023 hergestellt wurden, unterliegen weiterhin der EU-Holzhandelsverordnung (EUTR), wenn sie zwischen dem 30. Dezember 2025 und dem 30. Dezember 2028 auf den EU-Markt gebracht werden. Nach dieser Übergangsfrist, die am 31. Dezember 2028 beginnt, fallen alle derartigen Produkte unabhängig von ihrem Herstellungsdatum in den Anwendungsbereich der EUDR.

Alle Unternehmen, die der EUDR unterliegen, müssen eine Due-Diligence-Erklärung (DDS) vorlegen und transparente, überprüfbare Aufzeichnungen zur Rückverfolgbarkeit führen, die die Rechtmäßigkeit und Umweltverträglichkeit jedes Produkts belegen.

Monitoring als Eckpfeiler der Compliance

Beim Monitoring wird überprüft, ob ein Rohstoff auf Land produziert wurde, das nach dem EUDR-Stichtag weder abgeholzt noch degradiert wurde. Dazu gehört die Identifizierung des Waldtyps, die Beobachtung struktureller Veränderungen und die Sicherstellung der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften je nach Produktionsstandort.

Gemäß den EUDR-Definitionen:

  • Unter Abholzung versteht man die Umwandlung von Wald in landwirtschaftliche Nutzflächen.
  • Unter Degradation versteht man eine strukturelle Veränderung des Waldtyps, beispielsweise die Umwandlung von Primärwäldern oder sich natürlich regenerierenden Wäldern in Plantagenwälder oder andere Waldflächen.

Das bedeutet, dass eine Änderung der Waldklassifizierung auch dann als Schädigung gelten kann, wenn noch Bäume vorhanden sind. Daher ist eine genaue und zeitnahe Überwachung unerlässlich. Sie ermöglicht es Unternehmen, Landnutzungsänderungen zu erkennen, den Zustand der Wälder zu dokumentieren und sicherzustellen, dass Produkte die Kriterien der Verordnung erfüllen, bevor sie auf den EU-Markt gelangen.

Bei der Überwachung geht es nicht nur darum, Strafen zu vermeiden – es ist ein proaktives Instrument, das eine nachhaltige Beschaffung, Risikominimierung und einen langfristigen Zugang zu den europäischen Märkten unterstützt.

Wichtige Überwachungsanforderungen gemäß EUDR

Um die EUDR einzuhalten, müssen Unternehmen bestimmte Daten sammeln und verwalten, die die Herkunft und Legalität ihrer Waren belegen. Die Überwachungsanforderungen konzentrieren sich in erster Linie auf räumliche Informationen und rechtliche Dokumente, die belegen, dass nach dem gesetzlichen Stichtag keine Abholzung oder Degradierung stattgefunden hat.

Geolokalisierung und Rückverfolgbarkeit

Jede Produktlieferung muss genaue Geolokalisierungsdaten des Grundstücks enthalten, auf dem das Erzeugnis angebaut oder geerntet wurde. Dies umfasst in der Regel die Übermittlung von GPS-Koordinaten, Polygongrenzen oder kompatiblen Geodaten, die das genaue Produktionsgebiet definieren.

Die angegebenen Koordinaten müssen mit dem tatsächlichen Standort übereinstimmen und Aktivitäten widerspiegeln, die nach dem 31. Dezember 2020 stattgefunden haben. Wenn eine Produktcharge Rohstoffe aus mehreren Parzellen enthält, müssen für jede Parzelle einzeln Geolokalisierungsdaten erfasst werden.

Zur Rückverfolgbarkeit ist außerdem die Zuordnung jedes Ursprungsstücks zu einer bestimmten Lieferung oder Produktcharge erforderlich. Dadurch wird sichergestellt, dass konforme und nicht konforme Quellen bei Lagerung, Transport oder Verarbeitung nicht vermischt werden. Die Aufrechterhaltung dieser Verbindung entlang der gesamten Lieferkette ist für die Erfüllung der Sorgfaltspflichten der EUDR unerlässlich.

Nachweis des Waldstatus und der Legalität

Zusätzlich zu den räumlichen Daten müssen die Unternehmen glaubwürdige Beweise dafür vorlegen, dass das mit einem Rohstoff in Zusammenhang stehende Land nach dem Stichtag weder abgeholzt noch degradiert wurde. 

Zu den zulässigen Dokumentationsformen können gehören:

  • Satellitenbilder zeigen, dass es in letzter Zeit keine Aufhellung gegeben hat.
  • Landnutzungskarten oder Vegetationsbedeckungsindizes.
  • Offizielle Dokumente, die den Landbesitz und die gesetzlichen Ernterechte bestätigen.
  • Nachweis der Einhaltung der geltenden nationalen Gesetze, einschließlich Arbeitsschutz, Rechte der Ureinwohner und Umweltschutzbestimmungen.

Diese Informationen müssen vollständig, überprüfbar und so gespeichert sein, dass sie für Audits oder behördliche Prüfungen zeitnah abgerufen werden können. Eine zuverlässige Dokumentation unterstützt die Risikobewertung und stärkt die Glaubwürdigkeit des Due-Diligence-Prozesses.

Technologien zur EUDR-Überwachung

Modernes EUDR-Monitoring basiert auf digitalen Technologien, die es Unternehmen ermöglichen, Waldveränderungen in großen Flächen präzise und konsistent zu beobachten. Diese Tools unterstützen die Sorgfaltspflicht, indem sie aktuelle Geodaten liefern, die Rückverfolgbarkeit verbessern und Teile des Compliance-Prozesses automatisieren. Dieser Abschnitt beschreibt die wichtigsten Technologiekategorien, die Unternehmen helfen, die EUDR-Anforderungen effizient und zuverlässig zu erfüllen.

Satellitenbilder und Fernerkundung

Hochauflösende Satellitenbilder sind ein grundlegendes Instrument für die Waldüberwachung. Sie ermöglichen es Unternehmen, Landschaftsveränderungen zu erkennen und zu überprüfen, die auf Abholzung oder Degradierung hindeuten können.

Diese Tools können Folgendes identifizieren:

  • Verlust der Baldachinabdeckung.
  • Rodungen, Brände und Unruhen.
  • Anzeichen von Zerstörung, etwa durch Straßenbau oder selektive Abholzung.

Zusätzlich zur jährlichen Erkennung von Veränderungen der Abholzung bieten einige Plattformen nahezu Echtzeit-Warnmeldungen an, die Unternehmen helfen, Entwicklungen vor Ort zu verfolgen. Dies ermöglicht eine schnellere Risikoerkennung und ein frühzeitiges Eingreifen bei Verdacht auf Verstöße.

GIS und Datenplattformen

Geoinformationssysteme (GIS) integrieren mehrere Datenebenen, um eine detaillierte, visuelle Darstellung des Waldzustands und der Landnutzungsklassifizierung zu erstellen.

Zu den wichtigsten Funktionen gehören:

  • Kartierung von Primärwaldgebieten und Pufferzonen.
  • Visualisierung der Baumhöhe und Kronendichte.
  • Klassifizierung anderer Waldflächen (OWL) gegenüber landwirtschaftlichen Flächen oder Plantagenflächen.

Interaktive Datenplattformen, beispielsweise auf Basis frei zugänglicher Walddatensätze, ermöglichen es Nutzern, Waldveränderungen im Laufe der Zeit zu überwachen und Hochrisikogebiete zu kennzeichnen. Diese Tools sind unerlässlich, um Fernbeobachtungen mit den EUDR-Waldtypdefinitionen abzugleichen und konsistente, überprüfbare Nachweise für die Einhaltung zu erbringen.

Digitale Rückverfolgbarkeitssysteme

Neben räumlichen Daten hängt die Einhaltung der EUDR von der Fähigkeit ab, große Mengen an Dokumentation zu verwalten, zu speichern und zu überprüfen. Digitale Rückverfolgbarkeitssysteme spielen eine Schlüsselrolle bei der Organisation von Lieferkettendaten und ihrer Integration in den Due-Diligence-Workflow.

Diese Systeme können:

  • Sammeln und speichern Sie GPS-Koordinaten, Produktionsdaten und Rechtsdokumente.
  • Verknüpfen Sie Lieferantendaten mit ERP- und Beschaffungsplattformen.
  • Erstellen Sie automatisch Due-Diligence-Erklärungen (DDS) und kennzeichnen Sie Lieferanten mit hohem Risiko.

Durch die Zentralisierung von Informationen und die Automatisierung von Compliance-Schritten reduzieren diese Tools den Verwaltungsaufwand der EUDR-Überwachung und unterstützen die Entscheidungsfindung in Echtzeit über Lieferketten mit mehreren Ursprüngen hinweg.

Herausforderungen bei der Überwachung der EUDR

Während sich die technologischen Überwachungslösungen verbessern, birgt die Umsetzung der EUDR-Anforderungen in realen Lieferketten einige Herausforderungen. Dazu gehören Fragen der Waldklassifizierung, des Zeitpunkts der Degradation sowie Datenlücken bei Kleinbauern und gemischten Warenströmen. Das Verständnis dieser Einschränkungen ist für den Aufbau effektiver und risikobewusster Überwachungssysteme unerlässlich.

Waldtypdefinitionen und Interpretation

Die EUDR definiert verschiedene Waldkategorien, darunter Primärwald, sich natürlich regenerierenden Wald, Plantagenwald und sonstige Waldflächen. In der Praxis ist die Unterscheidung zwischen diesen Waldarten nicht immer einfach.

Zu den Situationen, die eine Klassifizierung erschweren können, gehören:

  • Natürlich nachwachsende Wälder, die optisch Plantagen ähneln.
  • Agroforstsysteme, die möglicherweise als landwirtschaftliche Flächen neu klassifiziert werden.
  • Schnelles Nachwachsen der Vegetation in tropischen Regionen, das frühere Abholzungen verdeckt.

Aufgrund dieser Unklarheiten werden Unternehmen dazu angehalten, bei unsicherer Klassifizierung konservative Annahmen zu treffen. Dies verringert das Risiko falscher Compliance und stärkt die Integrität von Due-Diligence-Entscheidungen.

Verzögerter Abbau und versteckte Umwandlung

Eine Degradation ist nicht immer zum Zeitpunkt der Ernte oder der ersten Bewertung sichtbar. Eine Parzelle kann bei einer Due-Diligence-Prüfung konform erscheinen, später jedoch strukturelle Veränderungen erfahren, beispielsweise die Umwandlung in eine Plantage oder landwirtschaftliche Nutzung.

Um dieses Risiko zu mindern, sollten Unternehmen:

  • Verlassen Sie sich zum Zeitpunkt der Beschaffung auf die besten verfügbaren Satelliten- und Felddaten.
  • Dokumentieren Sie die Grundstücksbedingungen während der Beschaffung gründlich.
  • Führen Sie eine kontinuierliche Überwachung durch, um Veränderungen nach der Ernte zu erkennen.

Da die Sorgfaltspflicht im Rahmen der EUDR an eine Frist gebunden ist, werden Verschlechterungen, die nach der Einreichung einer Sorgfaltspflichterklärung (Due Diligence Statement, DDS) auftreten, möglicherweise nicht erfasst, was eine proaktive Überwachung noch wichtiger macht.

Gemischte Rohstoffe und Datenlücken bei Kleinbauern

Überwachung und Rückverfolgbarkeit werden deutlich komplexer, wenn Waren unterschiedlicher Herkunft während der Lagerung oder des Transports vermischt werden, beispielsweise in Silos, Tanks oder Schüttgutbehältern. Gemäß EUDR muss jede Komponente seit der letzten vollständigen Entleerung der Lagereinheit bis zu ihrer Quelle rückverfolgbar sein. Diese Anforderung steht oft im Widerspruch zu Standardinventarmethoden wie FIFO (First-In, First-Out) und erfordert eine detailliertere Dokumentation.

Darüber hinaus arbeiten viele Kleinbauern in Low-Tech-Umgebungen und stoßen auf strukturelle Hindernisse bei der Einhaltung der Vorschriften. Ohne angemessene Unterstützung könnten sie trotz nachhaltiger Praktiken von den EU-Lieferketten ausgeschlossen werden.

Zu den typischen Herausforderungen hinsichtlich Rückverfolgbarkeit und Daten in diesen Kontexten zählen:

  • Schwierigkeiten bei der Rückverfolgung der Chargenherkunft nach dem Mischen im gemeinsam genutzten Speicher.
  • Inventarsysteme, die mit der Granularität auf EUDR-Ebene nicht kompatibel sind.
  • Fehlende GPS- oder Polygondaten von Kleinbauernhöfen.
  • Eingeschränkter Zugriff auf digitale Tools oder Internet-Infrastruktur.
  • Unvollständige Rechtsdokumentation, auch bei umweltschonender Produktion.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, ist eine Kombination aus Lieferantenengagement, digitaler Infrastruktur und gezielter technischer Unterstützung erforderlich. Andernfalls könnten Kleinbauern überproportional von Compliance-Bemühungen betroffen sein, und Unternehmen könnten Schwierigkeiten haben, die Rückverfolgbarkeitsanforderungen in gemischten Beschaffungsmodellen zu erfüllen.

Schrittweiser EUDR-Überwachungsprozess

Die Implementierung eines effektiven Monitorings im Rahmen der EUDR erfordert mehr als nur das Sammeln von Daten. Es geht um die Etablierung eines strukturierten, wiederholbaren Prozesses, der Rückverfolgbarkeit, Risikomanagement und rechtliche Vertretbarkeit gewährleistet. Die folgenden Schritte beschreiben einen praktischen Ansatz, mit dem Unternehmen die EUDR-Monitoring-Verpflichtungen klar und kontrolliert erfüllen können.

1. Identifizieren Sie Produkte und Grundstücke im Geltungsbereich

Listen Sie zunächst alle Produkte und Rohstoffe auf, die unter die EUDR fallen. Ermitteln Sie anhand der HS-Codes (Harmonized System) in Anhang I der Verordnung, welche Waren betroffen sind. Dazu gehören typischerweise Holz, Soja, Kakao, Palmöl, Kautschuk, Rinder und Kaffee sowie viele ihrer Folgeprodukte.

Identifizieren Sie für jedes Produkt dessen Herkunft, indem Sie den genauen Bauernhof, das Waldstück oder den Ernteort angeben. Dies ist die Grundlage für alle weiteren Rückverfolgbarkeitsbemühungen und muss präzise festgelegt werden, um spätere Unklarheiten im Due-Diligence-Prozess zu vermeiden.

2. Geodaten erfassen und validieren

Sobald die relevanten Grundstücke identifiziert sind, erfassen Sie für jedes Grundstück Geolokalisierungsdaten. Dazu können GPS-Koordinaten, Polygone oder Shape-Dateien gehören, die die physischen Grenzen des für die Produktion genutzten Landes definieren.

Eine Validierung ist unerlässlich. Nutzen Sie GPS-Erfassungstools oder Fernerkundungsplattformen, um sicherzustellen, dass die Daten den tatsächlichen Standort genau wiedergeben. Vergleichen Sie diese Informationen mit Landnutzungskarten oder Schutzgebiets-Overlays, um festzustellen, ob das Grundstück in Hochrisikozonen für Abholzung oder Rechtskonflikte liegt. Falls ja, kann in späteren Phasen eine genauere Prüfung erforderlich sein.

3. Überwachen Sie Waldänderungen

Die Überwachung endet nicht mit der Identifizierung eines Feldes – sie muss kontinuierlich fortgeführt werden. Nutzen Sie Satellitenbilder und Echtzeit-Warnsysteme, um den Zustand des Waldes im Laufe der Zeit zu beobachten. Achten Sie auf Anzeichen von Störungen wie Baumbestandsverlust, Brandnarben oder Rodungen, insbesondere in der Zeit nach der Ernte.

Dokumentieren Sie alle Ergebnisse und speichern Sie visuelle oder analytische Nachweise im Rahmen der Produktrückverfolgbarkeitsaufzeichnung. Diese Informationen können als Nachweis dafür dienen, dass seit dem Stichtag der EUDR (31. Dezember 2020) keine Abholzung oder Degradierung stattgefunden hat. Sie können dazu beitragen, neu auftretende Risiken zu erkennen, bevor sie den Konformitätsstatus beeinträchtigen.

4. Linküberwachung mit Sorgfalt

Integrieren Sie die Überwachungsergebnisse in Ihren umfassenden EUDR-Due-Diligence-Prozess. Wenn Satelliten- oder Felddaten Hinweise auf Abholzung liefern oder Unsicherheiten aufkommen lassen, müssen Sie eine Risikobewertung durchführen und gegebenenfalls Minderungsmaßnahmen ergreifen. Dazu gehören beispielsweise der Ausschluss des Grundstücks, die Anforderung weiterer Unterlagen oder die Überprüfung der Regeneration durch zukünftige Überwachung.

Erst wenn bestätigt ist, dass kein vernachlässigbares Risiko besteht, kann für die jeweilige Produktcharge eine Due-Diligence-Erklärung (DDS) eingereicht werden. Das Monitoring ist kein von der Due Diligence getrennter Prozess, sondern bildet das datenbasierte Rückgrat für Compliance-Entscheidungen.

Best Practices für zuverlässiges EUDR-Monitoring

Bei der Einhaltung der EUDR geht es nicht nur um technische Genauigkeit, sondern auch darum, Vertrauen aufzubauen, rechtliche Risiken zu reduzieren und einen ununterbrochenen Zugang zum EU-Markt aufrechtzuerhalten. 

Die folgenden Best Practices unterstützen eine proaktive, skalierbare Überwachung und tragen dazu bei, dass Unternehmen für Audits bereit bleiben und gleichzeitig das Risiko künftiger Strafen minimiert wird.

Verwenden Sie konservative Annahmen in unklaren Risikobereichen

Wenn Geodaten mehrdeutig sind, etwa wenn ein Anzeichen für einen Verlust der Baumkronen nur teilweise vorliegt oder wenn Wiederaufforstungsmuster vorherige Rodungsarbeiten verdecken, sollten Unternehmen lieber auf Nummer sicher gehen.

Die Behandlung dieser Grundstücke als potenziell risikobehaftet bis zur Überprüfung minimiert das Risiko versehentlicher Verstöße. Dies zeugt zudem von einem risikobewussten Ansatz bei behördlichen Prüfungen und stärkt das Vertrauen der Geschäftspartner.

Beispielsweise kann ein wiederaufgebautes Grundstück in einer tropischen Region von oben bewaldet erscheinen. Wenn jedoch eine vorherige Rodung nicht ausgeschlossen werden kann, sollte es als unsicher eingestuft und für eine zusätzliche Überprüfung markiert werden.

Integrieren Sie die Drittanbieter-Verifizierung als Support-Ebene

Obwohl die EUDR Zertifizierungssysteme nicht formell als direkten Nachweis anerkennt, können externe Bewertungen Ihr Compliance-System deutlich stärken. Unabhängige Satellitenanalysen, Waldaudits oder rechtliche Überprüfungen durch akkreditierte Experten tragen zur Stärkung der Sorgfaltspflicht bei und reduzieren die Belastung interner Teams.

Strategisch eingesetzt können Erkenntnisse von Drittanbietern:

  • Identifizieren Sie Risikomuster über Lieferantengruppen hinweg.
  • Füllen Sie Datenlücken, wenn die interne Kapazität begrenzt ist.
  • Reduzieren Sie den Dokumentationsaufwand und verbessern Sie die Konsistenz.

Dieser externe Input bietet ein Sicherheitsnetz für Ihren Überwachungsprozess und erhöht die Glaubwürdigkeit in den Augen von Prüfern und Aufsichtsbehörden.

Wählen Sie skalierbare, integrierte Überwachungssysteme

Die anfängliche EUDR-Überwachung erfolgt häufig über Tabellenkalkulationen oder nicht verbundene Tools. Dieser Ansatz wird jedoch unhaltbar, da die Lieferketten zunehmend komplexer werden und die Überwachung auf Chargenebene zur Routine wird.

Um Ihre Compliance-Bemühungen zukunftssicher zu machen, investieren Sie in integrierte Systeme, die:

  • Verwalten Sie räumliche Daten, Rückverfolgbarkeitsdokumente und Risikobewertungen auf einer Plattform.
  • Automatisieren Sie die DDS-Generierung und kennzeichnen Sie Eingaben mit hohem Risiko.
  • Skalieren Sie, wenn der Betrieb expandiert oder sich die Vorschriften weiterentwickeln.

Beispielsweise ermöglicht ein zentrales Dashboard, das GPS-Eingaben, Landnutzungsklassifizierungen und Echtzeitwarnungen kombiniert, schnellere und fundiertere Entscheidungen und reduziert gleichzeitig den manuellen Arbeitsaufwand.

Digitale Lösungen für skalierbares EUDR-Monitoring

EUDR.co bietet eine spezialisierte digitale Compliance-Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, die Überwachungs- und Rückverfolgbarkeitsanforderungen der EU-Entwaldungsverordnung präzise und effizient zu erfüllen. Die Plattform ist für die Verarbeitung von Geodaten, Risikobewertungen und Dokumentationsworkflows konzipiert und vereinfacht die Umsetzung der EUDR in komplexen Lieferketten mit unterschiedlichen Ursprüngen.

Durch die Integration von Satellitenanalysen, GIS-Tools und der automatisierten Erstellung von Due-Diligence-Statements (DDS) unterstützt EUDR.co Unternehmen dabei, Abholzungsrisiken nahezu in Echtzeit zu erkennen und revisionssichere Aufzeichnungen zu führen. Die flexible Infrastruktur unterstützt sowohl KMU als auch Großunternehmen und stellt eine skalierbare Lösung für Unternehmen dar, die die Rückverfolgbarkeits- und Legalitätsstandards von EUDR erfüllen möchten.

Schlussfolgerung

Die Überwachung der EUDR ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern auch ein strategischer Vorteil. Durch die Implementierung von Systemen, die den Waldzustand anhand präziser Daten kontinuierlich erfassen, gewährleisten Unternehmen die Einhaltung der Vorschriften und stärken gleichzeitig ihre Umweltverantwortung.

Die Überprüfung und Dokumentation der entwaldungsfreien Beschaffung ist heute unerlässlich, um den Zugang zum EU-Markt aufrechtzuerhalten. Sie spielt auch eine Schlüsselrolle bei der Demonstration von Transparenz und Sorgfaltspflicht gegenüber Aufsichtsbehörden, Investoren und Kunden.

Für Experten in den Bereichen Beschaffung, Nachhaltigkeit und Compliance ist eine robuste Überwachung eine sinnvolle Investition. Sie stärkt das Risikomanagement, schafft Vertrauen in der gesamten Lieferkette und bereitet Unternehmen auf zukünftige Umweltvorschriften vor.

Da die Erwartungen an die Verantwortlichkeit in der Lieferkette immer weiter steigen, sind Unternehmen, die heute die Überwachung in ihre Betriebsabläufe integrieren, für die Zukunft besser gerüstet.

Häufig gestellte Fragen

1. Was beinhaltet die EUDR-Überwachung?

Das EUDR-Monitoring umfasst die Erfassung präziser Geolokalisierungsdaten, die Beobachtung von Landnutzungsänderungen per Satellit und die Überprüfung, ob Wälder, die mit bestimmten Rohstoffen in Verbindung stehen, nach dem 31. Dezember 2020 degradiert oder gerodet wurden. Es umfasst außerdem die Klassifizierung des Waldtyps und die Bestätigung gesetzlicher Landnutzungsrechte.

Alle diese Informationen müssen mithilfe von Rückverfolgbarkeitssystemen direkt mit den Produktlieferungen verknüpft werden. Dadurch wird sichergestellt, dass jede Warencharge bis zu ihrem Ursprungsort verfolgt werden kann und keine nicht konformen Materialien in die EU-Lieferkette gelangen.

2. Reichen Satellitenbilder allein aus, um die EUDR einzuhalten?

Satellitenbilder sind ein wichtiges Instrument zur Überprüfung des Waldzustands und zur Erkennung aktueller Veränderungen, können die Anforderungen der EUDR jedoch allein nicht erfüllen. Zur Bestätigung der Einhaltung sind außerdem Rechtsdokumente, Geolokalisierungsaufzeichnungen, Landnutzungsrechte und Lieferantenerklärungen erforderlich.

Satellitendaten sollten offizielle Aufzeichnungen ergänzen und nicht ersetzen. Zusammen bilden diese Instrumente ein vertretbares, transparentes Überwachungssystem.

3. Was sind die größten Herausforderungen bei der EUDR-Überwachung?

Zu den größten Herausforderungen zählen die genaue Identifizierung der Waldtypen, die Überwachung von Rohstoffen unterschiedlicher Herkunft und die Erhebung präziser Daten von Kleinbauern.

Beispielsweise können tropische Parzellen eine dichte Vegetation aufweisen, die frühere Abholzungen verbirgt, und gemischte Lieferungen (wie Palmöl oder Kaffee) erschweren die Rückverfolgbarkeit. Zudem fehlen Kleinbauern oft die notwendigen Werkzeuge oder Unterlagen für die Polygonkartierung oder die rechtliche Überprüfung, was die Dokumentation erschwert.

4. Wie oft sollte ein Waldmonitoring durchgeführt werden?

Die Überwachung sollte an mehreren kritischen Punkten erfolgen:
Während der ersten Due Diligence.
Vor dem Einreichen jedes DDS.
In regelmäßigen Abständen nach der Beschaffung (insbesondere in Hochrisikogebieten).

Viele Unternehmen nutzen Echtzeit-Satellitenwarnungen und jährliche Abholzungskarten, um ihren Überprüfungszyklus zu ergänzen. Dieser hybride Ansatz kombiniert Routinekontrollen mit schnellen Reaktionen.

5. Kann die EUDR-Überwachung automatisiert werden?

Ja, viele technische Elemente der Überwachung lassen sich automatisieren, darunter Satellitenanalysen, Lieferantenbewertungen und die Dokumentenerfassung. Moderne Plattformen können Warnmeldungen auslösen, Chargen mit hohem Risiko kennzeichnen und DDSs generieren.

Allerdings erfordert die Automatisierung weiterhin menschliche Kontrolle. Die Interpretation unklarer Bilder, die Entscheidungsfindung in unklaren Fällen und die regulatorische Begründung erfordern Expertenmeinungen.

6. Müssen KMU im Rahmen der EUDR eine umfassende Überwachung durchführen?

KMU profitieren von vereinfachten Verpflichtungen und können eine verlängerte Frist zur Einhaltung der Vorschriften erhalten. Sie sind jedoch weiterhin dafür verantwortlich, eine entwaldungsfreie Beschaffung sicherzustellen und die notwendige Rückverfolgbarkeit aufrechtzuerhalten.

Beispielsweise müssen KMU, auch wenn sie nur als Händler auftreten, relevante Unterlagen aufbewahren, Daten zur Produktherkunft mit Partnern teilen und ihrer Rolle angemessene Überwachungspraktiken anwenden, insbesondere wenn sie auch als Betreiber fungieren.

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