Was ist die EUDR? Ein umfassender Leitfaden zur EU-Entwaldungsverordnung

Erleben Sie die Zukunft der Geodatenanalyse mit FlyPix!
Starten Sie noch heute Ihre kostenlose Testversion

Teilen Sie uns mit, welche Herausforderung Sie lösen müssen – wir helfen!

pexels-tladifotografi-4842418

Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) ist ein neuer Rechtsrahmen der Europäischen Union zur Bekämpfung der weltweiten Entwaldung und Waldschädigung. Sie verpflichtet Unternehmen streng, sicherzustellen, dass ihre Produkte nicht zur Entwaldung beitragen, selbst wenn solche Aktivitäten im Herkunftsland als legal gelten.

Dieser Artikel erklärt, was die EUDR ist, welche Auswirkungen sie auf Lieferketten hat und wie Unternehmen ihre Praktiken anpassen können, um die Vorschriften einzuhalten. Er richtet sich an Fachleute, Kunden und Entscheidungsträger, die einen klaren, sachlichen Überblick über Zweck, Umfang, Verfahren und praktische Auswirkungen der Verordnung benötigen.

Was ist die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR)?

Die EUDR ist ein Rechtsinstrument, das den Beitrag der EU zur globalen Entwaldung und Waldschädigung – sowohl legal als auch illegal – minimieren soll. Sie wurde im Juni 2023 verabschiedet, ersetzt die ältere EU-Holzverordnung (EUTR) und erweitert den Anwendungsbereich von illegalem Holzeinschlag auf ein breiteres Spektrum von Aktivitäten und Produkten, die Entwaldung verursachen können.

EUDR auf einen Blick

Die Verordnung gilt für wichtige Rohstoffe, die häufig mit Abholzung in Verbindung gebracht werden, darunter Rinder, Soja, Palmöl, Kaffee, Kakao, Kautschuk und Holz. Sie umfasst sowohl in der EU produzierte als auch in den EU-Markt importierte Waren. Die EU-Verordnung verlangt, dass diese Produkte ohne Abholzung, legal hergestellt und bis zu dem Stück Land, von dem sie stammen, rückverfolgbar sind.

Warum die EUDR wichtig ist

Abholzung ist eine der Hauptursachen für Klimawandel und Artensterben. Als bedeutender Importeur land- und forstwirtschaftlicher Erzeugnisse spielt die EU eine entscheidende Rolle bei der Beeinflussung globaler Lieferketten. Durch die Festlegung eines Rechtsstandards für entwaldungsfreie Produkte trägt die EUDR zum übergeordneten Ziel des europäischen Grünen Deals bei, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.

Geltungsbereich der Verordnung

Dieser Abschnitt erläutert, welche Produkte betroffen sind und wer rechtlich für die Einhaltung der EUDR-Anforderungen verantwortlich ist. Außerdem wird erläutert, wann die Verordnung gilt und welchen Einfluss das Produktionsdatum darauf hat, ob Waren in den Geltungsbereich der EUDR fallen.

Betroffene Waren und Produkte

Die Verordnung zielt auf sieben Rohstoffe mit hohem Risiko ab:

  • Vieh. Die Viehzucht ist insbesondere in Südamerika aufgrund der Ausweitung der Weideflächen eine der Hauptursachen für die Abholzung der Wälder.
  • Kakao. Der Kakaoanbau in Westafrika hat zum Waldverlust und zum Rückgang der Artenvielfalt beigetragen.
  • Kaffee. In tropischen Regionen wie Lateinamerika und Südostasien führt der Kaffeeanbau häufig zur Abholzung von Wäldern.
  • Palmöl. Palmölplantagen sind mit großflächiger Abholzung von Wäldern verbunden, insbesondere in Indonesien und Malaysia.
  • Gummi. Die Kautschukproduktion trägt in Teilen Asiens und Afrikas zur Waldzerstörung bei.
  • SojaDer Sojaanbau hat insbesondere im Amazonas- und Cerrado-Gebiet zu einer umfassenden Landumwandlung geführt.
  • Holz. Nicht nachhaltige Abholzungspraktiken führen direkt zur Waldschädigung und zur Zerstörung von Lebensräumen.

Neben diesen Kernprodukten gilt die Verordnung auch für eine breite Palette von Folgeprodukten. Dazu gehören beispielsweise Fleisch, Leder, Schokolade, Reifen, Möbel, Papier, Zellstoff und gedruckte Bücher. Der genaue Geltungsbereich wird anhand der Kombinierten Nomenklatur (KN) der EU bestimmt, die Waren nach Zolltarifnummern klassifiziert.

Die EUDR gilt für relevante Waren, die am oder nach dem 29. Juni 2023, dem Datum des Inkrafttretens der Verordnung, hergestellt wurden. Es gibt jedoch Ausnahmen. Beispielsweise fallen Holz und Holzprodukte unter die EU-Holzhandelsverordnung (EUTR), wenn sie vor dem 29. Juni 2023 hergestellt und zwischen dem 30. Dezember 2025 und dem 30. Dezember 2028 in der EU in Verkehr gebracht wurden. Nach diesem Zeitraum gelten die Anforderungen der EUDR. Bei Rindern und Rinderprodukten bezieht sich das Produktionsdatum auf das Geburtsdatum des Tieres. Nach dem 30. Dezember 2028 fallen alle Holz- und Holzprodukte, unabhängig vom Produktionsdatum, in den Anwendungsbereich der EUDR.

Um festzustellen, ob ein Produkt unter die EUDR-Anforderungen fällt, ist es wichtig, sowohl die Produktklassifizierung als auch die Schwellenwerte für das Produktionsdatum zu kennen. Die fälschliche Annahme, dass ein Produkt aufgrund des Handelszeitpunkts und nicht aufgrund des Produktionsdatums nicht in den Geltungsbereich fällt, kann zu Compliance-Verstößen führen.

Wer muss sich daran halten?

Die Pflichten der EUDR gelten für:

  • Betreiber: Unternehmen, die relevante Produkte auf dem EU-Markt in Verkehr bringen oder erstmals exportieren.
  • Händler: Akteure innerhalb der Lieferkette, die diese Produkte verfügbar machen, aber nicht als erste auf den Markt kommen.

Die Hauptverantwortung für die Durchführung der Due Diligence und die Abgabe offizieller Konformitätserklärungen liegt bei den Betreibern. Händler können je nach Größe und Funktion auch verpflichtet sein, relevante Informationen zu sammeln und aufzubewahren. Größere Händler unterliegen strengeren Verpflichtungen, während Klein- und Kleinstunternehmen von vereinfachten Anforderungen profitieren.

Die Fristen für die Umsetzung richten sich nach der Unternehmensgröße. Große Unternehmen müssen die Vorschriften bis zum 30. Dezember 2025 einhalten, während Kleinst- und Kleinunternehmen bis zum 30. Juni 2026 Zeit haben.

Obwohl die EUDR eine EU-Verordnung ist, hat sie weltweite Auswirkungen. Lieferanten und Hersteller außerhalb der EU müssen möglicherweise detaillierte Daten und Rückverfolgbarkeitsnachweise vorlegen, um die von ihren EU-Kunden geforderten Standards zu erfüllen. Das bedeutet, dass Transparenz und Rechenschaftspflicht entlang der gesamten Lieferkette unabhängig von der geografischen Lage erwartet werden.

Wie funktioniert die EUDR? Kernanforderungen für die Einhaltung

Um die Anforderungen der EUDR zu erfüllen, müssen Unternehmen sicherstellen, dass die entsprechenden Produkte ohne Abholzung, legal hergestellt und bis zu ihrer genauen Herkunft rückverfolgbar sind. Diese Bedingungen müssen überprüft werden, bevor die Produkte auf den EU-Markt gebracht oder aus dem EU-Markt exportiert werden. Unternehmen müssen außerdem eine formelle Sorgfaltspflichterklärung vorlegen, die bestätigt, dass kein vernachlässigbares Risiko der Nichteinhaltung besteht.

Kriterien für die Vermeidung von Abholzung

Ein Produkt gilt als entwaldungsfrei, wenn das für seine Herstellung genutzte Land nach dem 31. Dezember 2020 weder abgeholzt noch von Waldschäden betroffen war, unabhängig davon, ob die Tätigkeit nach den Gesetzen des Ursprungslandes legal war. 

Dazu gehören:

  • Umwandlung von Wald in Ackerland, ob vom Menschen verursacht oder natürlich.
  • Umwandlung von Primärwäldern oder sich natürlich regenerierenden Wäldern in Plantagen oder andere Waldflächen.

Diese Definitionen betonen die Umweltauswirkungen gegenüber juristischen Aspekten und spiegeln die Absicht der EU wider, sowohl legale als auch illegale Abholzung zu bekämpfen. Die Verordnung gilt gleichermaßen für Produkte aus der EU und solche, die aus Drittländern importiert werden.

Sorgfaltspflichten

Unternehmen, die relevante Produkte auf den EU-Markt bringen, müssen ein strukturiertes Due-Diligence-System einrichten und betreiben. 

Dieser Prozess umfasst:

  • Informationsbeschaffung: Erfassung von Details wie Produktbeschreibung, Menge, Produktionsland, Geolokalisierungskoordinaten von Grundstücken, Lieferanteninformationen und Dokumentation zum Nachweis der legalen und abholzungsfreien Herkunft.
  • Risikobewertung: Bewertung der Wahrscheinlichkeit, dass ein Produkt nicht konform ist, basierend auf Faktoren wie dem Herkunftsland, dem Ausmaß der Abholzung, der Komplexität der Lieferkette und der Anwesenheit indigener Gemeinschaften oder Menschenrechtsrisiken.
  • Risikominimierung: Ergreifen angemessener Maßnahmen, wenn ein Risiko festgestellt wird. Dies kann die Anforderung zusätzlicher Unterlagen, die Beauftragung unabhängiger Audits, den Wechsel des Lieferanten oder die Verstärkung interner Kontrollen umfassen.

Alle Marktteilnehmer müssen vor dem Inverkehrbringen eines Produkts eine Sorgfaltspflichterklärung an das zentrale Informationssystem der EU übermitteln. Aus der Erklärung muss hervorgehen, dass die erforderliche Sorgfaltspflicht erfüllt wurde und kein überhöhtes Risiko festgestellt wurde.

Risikoklassifizierungssystem

Um Unternehmen dabei zu helfen, das Risikoniveau effektiver einzuschätzen, wird die EU Länder bzw. Regionen in drei Kategorien einteilen:

  • Hohes Risiko: umfassende Sorgfaltspflicht mit verstärkter Kontrolle und Dokumentation erforderlich.
  • Standardrisiko: Standardebene, wobei der vollständige Due-Diligence-Prozess erforderlich ist.
  • Geringes Risiko: Eine vereinfachte Due Diligence kann angewendet werden; Schritte zur Risikobewertung und -minderung sind nicht zwingend erforderlich.

Diese Klassifizierung beeinflusst die Intensität der erforderlichen Kontrollen und Dokumentation. Unternehmen, die aus Hochrisikogebieten beziehen, müssen strengste Kontrollen anwenden und ein umfassendes Verständnis ihrer Lieferketten nachweisen.

Die offizielle Liste der Länderrisikoklassifizierungen wurde bisher noch nicht veröffentlicht. Bis zur Verabschiedung der Liste, die voraussichtlich bis zum 30. Juni 2025 veröffentlicht wird, gelten alle Länder als Länder mit Standardrisiko.

So können sich Unternehmen auf die EUDR vorbereiten

Dieser Abschnitt beschreibt praktische Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen sollten, um die EU-Entwaldungsverordnung einzuhalten. Angesichts der bevorstehenden Fristen (30. Dezember 2025 für Großunternehmen und 30. Juni 2026 für Klein- und Kleinstunternehmen) ist eine frühzeitige Vorbereitung unerlässlich. Der Aufbau einer nachvollziehbaren und rechtskonformen Lieferkette erfordert einen schrittweisen Ansatz und ein sorgfältiges Risikomanagement.

Schrittweiser Compliance-Ansatz

Um den EUDR-Verpflichtungen nachzukommen, sollten Unternehmen einen strukturierten, proaktiven Prozess einführen:

  • Bilden Sie Ihre Lieferkette abIdentifizieren Sie alle relevanten Rohstoffe und verfolgen Sie sie bis zu ihrem Ursprungsort zurück. Das Verständnis der gesamten Struktur Ihres Liefernetzwerks, einschließlich Zwischenhändlern und Rohstoffquellen, ist die Grundlage der Risikobewertung.
  • Implementieren Sie RückverfolgbarkeitssystemeNutzen Sie digitale Tools wie Geolokalisierungsdatenbanken, Blockchain-Plattformen oder QR-Tracking auf Produktebene, um zu überprüfen, ob die Rohstoffe von nicht abgeholzten Flächen stammen. Diese Systeme müssen jedes Produkt einem bestimmten Grundstück zuordnen können.
  • Risiken einschätzen. Prüfen Sie jedes Produkt und jeden Lieferanten auf mögliche Abholzung oder Gesetzesverstöße. Berücksichtigen Sie Faktoren wie das Herkunftsland, bekannte Abholzungsraten und das Vorhandensein von Hochrisikogebieten oder indigenen Landrechten.
  • Minimieren Sie identifizierte RisikenWenn ein Produkt mit einem mittleren oder hohen Risiko verbunden ist, müssen Unternehmen entsprechende Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören beispielsweise ein Lieferantenwechsel, die Anforderung zusätzlicher Unterlagen, die Durchführung von Audits durch Dritte oder die Schulung vorgelagerter Partner.
  • Führen Sie Aufzeichnungen und BerichteAlle relevanten Daten müssen mindestens fünf Jahre lang aufbewahrt werden. Dazu gehören Sorgfaltspflichterklärungen, Belege und alle Maßnahmen zur Risikominderung. Genaue und zugängliche Dokumentation ist bei Inspektionen durch EU-Behörden von entscheidender Bedeutung.

Durch diesen strukturierten Ansatz können Unternehmen nicht nur die EUDR einhalten, sondern auch widerstandsfähigere, transparentere und verantwortungsvollere Lieferketten aufbauen.

Herausforderungen und häufige Fallstricke

Trotz ihrer Vorteile bringt die Umsetzung der EUDR einige Herausforderungen mit sich. Unternehmen können auf Hindernisse stoßen, beispielsweise:

  • Unvollständige Lieferantendaten oder mangelnde Transparenz.
  • Hohe Verwaltungskosten für die Einrichtung einer Rückverfolgbarkeitsinfrastruktur.
  • Widerstand von Lieferanten aus Hochrisikoregionen.
  • Rechtliche und regulatorische Konflikte: In manchen Rechtsräumen ist die Weitergabe von Geolokalisierungsdaten aufgrund nationaler Datenschutzgesetze möglicherweise verboten.

Unternehmen, die ihre Produkte aus Ländern mit strengen Datenschutzgesetzen beziehen, begegnen diesen Problemen beispielsweise, indem sie räumliche Daten anonymisieren und gleichzeitig die Rückverfolgbarkeit auf Grundstücksebene aufrechterhalten. Andere haben Vertragsklauseln entwickelt, die die Zusammenarbeit der Lieferanten bei der Offenlegung von Umweltdaten vorschreiben.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, sollten Unternehmen die folgenden praktischen Strategien in Betracht ziehen:

  • Führen Sie Pilotversuche mit ausgewählten Lieferanten für Rückverfolgbarkeitssysteme durch, bevor diese vollständig eingeführt werden.
  • Arbeiten Sie mit Rechtsberatern zusammen, um die lokalen Datenschutzvorschriften mit den Anforderungen der EUDR in Einklang zu bringen.
  • Nutzen Sie Plattformen von Drittanbietern, die auf Geodaten-Compliance spezialisiert sind.
  • Treten Sie branchenübergreifenden Arbeitsgruppen bei, um Daten, Tools und Best Practices auszutauschen.

Durch Maßnahmen vor Ablauf der regulatorischen Fristen werden Last-Minute-Risiken verringert und eine reibungslosere Anpassung an den EUDR-Rahmen gewährleistet.

Technologie und Tools zur Einhaltung der EUDR

Technologie spielt eine entscheidende Rolle bei der Erfüllung der EUDR-Anforderungen, insbesondere für Unternehmen, die mit komplexen oder internationalen Lieferketten zu tun haben. 

Zu den wichtigsten Tools gehören:

  • Blockchain-basierte Rückverfolgbarkeitsplattformen. Diese Systeme ermöglichen eine unveränderliche Rückverfolgung der Materialherkunft und helfen Unternehmen, Lieferantenerklärungen zu überprüfen und Produktflüsse in Echtzeit zu überwachen.
  • Satellitenüberwachung und Abholzungswarnungen. Mithilfe von Fernerkundungsinstrumenten können Landnutzungsänderungen ermittelt und auf eine mögliche Abholzung in der Nähe von Beschaffungsgebieten hingewiesen werden.
  • Digitale Produktpässe. In diesen Dokumenten werden verifizierte Compliance-Daten gespeichert, die sicher entlang der Lieferkette und mit Aufsichtsbehörden geteilt werden können.

Zertifizierungen und Audits können die Sorgfaltspflicht zwar unterstützen, können sie aber nicht ersetzen. Die EUDR überträgt den Betreibern die direkte Verantwortung, die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen und nachzuweisen, dass das Risiko vernachlässigbar ist. Technologie sollte die unternehmenseigenen Sorgfaltspflichtsysteme verbessern, nicht ersetzen.

Strafen und Durchsetzung

Die EUDR enthält umfassende Durchsetzungsmechanismen, die die Einhaltung der Vorschriften auf allen Ebenen der Lieferkette sicherstellen sollen. Diese Maßnahmen zielen nicht nur darauf ab, Verstöße zu ahnden, sondern auch Umweltschäden zu verhindern und proaktive Sorgfaltspflichten zu fördern.

Wie die Verordnung durchgesetzt wird

Jeder EU-Mitgliedstaat muss eine zuständige Behörde benennen, die die Einhaltung der EU-Verordnung überwacht. Diese Behörden arbeiten im Rahmen eines harmonisierten EU-Rahmens und verfügen über weitreichende Befugnisse zur Untersuchung und Durchsetzung der Verordnung.

Sie sind befugt:

  • Führen Sie ohne vorherige Ankündigung Inspektionen vor Ort durch.
  • Fordern Sie von nicht konformen Unternehmen Korrekturmaßnahmen.
  • Untersuchen Sie begründete Bedenken von Einzelpersonen, NGOs oder anderen Interessengruppen.
  • Sperren oder beschlagnahmen Sie Waren, die die Anforderungen der EUDR nicht erfüllen.

Zur Unterstützung dieser Bemühungen wird ein zentrales EU-Informationssystem die Sorgfaltspflichterklärungen speichern und verwalten, sodass die Behörden die Erklärungen miteinander abgleichen und Inspektionen effizient koordinieren können.

Folgen der Nichteinhaltung

Die Nichteinhaltung der EUDR-Verpflichtungen kann schwerwiegende Strafen nach sich ziehen. Die zuständigen Behörden können Sanktionen verhängen, wenn festgestellt wird, dass ein Unternehmen nicht konforme Produkte auf den EU-Markt gebracht oder ohne Einhaltung der Sorgfaltspflichten exportiert hat.

Mögliche Strafen sind:

  • Geldbußen von bis zu 4% des jährlichen EU-Umsatzes des Betreibers.
  • Beschlagnahme von Gütern oder der aus deren Verkauf erzielten Erlöse.
  • Ausschluss von öffentlichen Vergabeverfahren und Zugang zu öffentlichen Fördermitteln für bis zu 12 Monate.
  • Vorübergehende Verbote für das Inverkehrbringen des Produkts auf dem EU-Markt oder die Anwendung vereinfachter Sorgfaltspflichtverfahren.

Neben finanziellen und verwaltungsrechtlichen Sanktionen können von den Unternehmen Abhilfemaßnahmen verlangt werden. Dazu gehören beispielsweise die Rücknahme oder der Rückruf des Produkts, die Spende für nicht-kommerzielle Zwecke oder die Entsorgung gemäß den EU-Abfallvorschriften.

Diese Durchsetzungsbestimmungen unterstreichen die Bedeutung einer frühzeitigen Vorbereitung, starker Rückverfolgbarkeitssysteme und einer klaren Dokumentation, um die vollständige Einhaltung der EUDR sicherzustellen.

Digitale Tools zur Einhaltung der EUDR

EUDR.co unterstützt Unternehmen bei der Erfüllung der komplexen Anforderungen der EU-Entwaldungsverordnung durch eine integrierte, digital ausgerichtete Compliance-Plattform. Die Lösung optimiert wichtige Schritte wie die Geolokalisierung, die Abbildung der Lieferkette, die Risikobewertung und die Abgabe von Due-Diligence-Erklärungen. Die Plattform ist für Unternehmen jeder Größe konzipiert und ermöglicht es Organisationen, Transparenz, Rückverfolgbarkeit und rechtliche Übereinstimmung entlang ihrer globalen Lieferketten sicherzustellen.

Durch die Kombination von Automatisierung und umfassender regulatorischer Expertise trägt EUDR.co dazu bei, den operativen Aufwand zu reduzieren und stellt sicher, dass Unternehmen rechtzeitig vor wichtigen Fristen für Audits bereit sind. Ob Unternehmen nur wenige Beschaffungsregionen oder Hunderte von landwirtschaftlichen Betrieben betreuen, die Plattform ermöglicht es ihnen, effizient nachzuweisen, dass ihre Produkte ohne Abholzung, legal produziert und vollständig den EUDR-Standards entsprechen.

Schlussfolgerung

Die EU-Verordnung setzt einen neuen globalen Standard für nachhaltige Beschaffung. Sie stellt sicher, dass Produkte, die in die EU eingeführt oder aus der EU ausgeführt werden, frei von Abholzung und Waldschädigung sind. Ihre Umsetzung wird die Dynamik der Lieferketten verändern und Unternehmen dazu zwingen, in Sorgfaltspflicht, Rückverfolgbarkeit und Compliance-Infrastruktur zu investieren.

Für Fachleute und Entscheidungsträger ist das Verständnis und die Umsetzung der EUDR-Anforderungen nicht länger optional – es ist unerlässlich. Die Einhaltung der Verordnung bietet mehr als nur Risikovermeidung. Sie positioniert Unternehmen als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit, schafft Vertrauen bei Stakeholdern und sichert den kontinuierlichen Zugang zu einem der größten Märkte der Welt.

Häufig gestellte Fragen

1. Was ist das Hauptziel der EUDR?

Das Hauptziel der EUDR ist die Beseitigung von Abholzung und Waldschädigung in den EU-Lieferketten. Sie stellt sicher, dass wichtige Rohstoffe und daraus gewonnene Produkte, die nach dem 31. Dezember 2020 auf den EU-Markt gebracht oder von dort exportiert werden, nicht mit abgeholzten Flächen in Verbindung stehen und den lokalen und internationalen Gesetzen entsprechen.

2. Welche Produkte und Waren fallen unter die EUDR?

Die EUDR gilt für sieben Waren: Rinder, Kakao, Kaffee, Palmöl, Kautschuk, Soja und Holz. Sie umfasst außerdem eine breite Palette von Folgeprodukten wie Fleisch, Schokolade, Reifen, Bücher und Papier. Diese Produkte werden anhand der Kombinierten Nomenklatur der EU identifiziert.

3. Wer ist für die Einhaltung der EUDR verantwortlich?

Die Hauptverantwortung liegt bei den Marktteilnehmern, die die entsprechenden Produkte auf dem EU-Markt in Verkehr bringen oder exportieren. Auch Händler tragen Verantwortung, insbesondere wenn es sich um große Unternehmen handelt. Kleinere Händler müssen Aufzeichnungen führen, sind aber nicht zur umfassenden Sorgfaltspflicht verpflichtet.

4. Welche Schritte umfasst die Due Diligence gemäß EUDR?

Die Sorgfaltspflicht umfasst die Erhebung von Produktdaten, die Durchführung einer Risikobewertung und gegebenenfalls die Anwendung von Minderungsmaßnahmen. Der Prozess stellt sicher, dass die Produkte ohne Abholzung und legal hergestellt werden. Vor dem Inverkehrbringen des Produkts muss der EU eine Sorgfaltspflichterklärung vorgelegt werden.

5. Wie wird die EUDR durchgesetzt und welche Strafen drohen?

Die Durchsetzung erfolgt durch die nationalen Behörden nach einem risikobasierten Ansatz. Bei Verstößen drohen Geldbußen von bis zu 41 TP3B des EU-Jahresumsatzes, die Beschlagnahme von Waren und ein vorübergehender Ausschluss vom EU-Markt. Schwerwiegende Verstöße können zudem zum Verlust des Zugangs zu vereinfachten Verfahren führen.

6. Wie können Unternehmen das Risiko der Nichteinhaltung von Vorschriften verringern?

Unternehmen können Risiken reduzieren, indem sie ihre Lieferketten abbilden, digitale Rückverfolgbarkeitstools implementieren, mit Lieferanten interagieren und regelmäßige Audits durchführen. Investitionen in proaktives Risikomanagement und transparente Dokumentation sind unerlässlich, um Strafen zu vermeiden und den Marktzugang zu sichern.

7. Reichen Nachhaltigkeitszertifizierungen aus, um die Anforderungen der EUDR zu erfüllen?

Nein, Zertifizierungen allein reichen nicht aus. Sie unterstützen zwar die Sorgfaltspflicht, Unternehmen müssen jedoch weiterhin überprüfbare Daten erheben, Risikobewertungen durchführen und Sorgfaltspflichterklärungen einreichen. Die EUDR verlangt von Unternehmen, die Einhaltung der Vorschriften durch ihre eigenen internen Systeme nachzuweisen.

Erleben Sie die Zukunft der Geodatenanalyse mit FlyPix!
Starten Sie noch heute Ihre kostenlose Testversion